Riesiger Jubel! Eintracht Frankfurt steht nach einem grandiosen 1:0-Sieg gegen West Ham United im Europa-League-Finale.
Im mit 50.000 Fans restlos ausverkauften Deutsche Bank Park sorgte Rafael Santos Borre für das goldene Tor (26. Minute).
Zuvor hatte Gäste-Verteidiger Aaron Cresswell die Rote Karte gesehen (19.).
Im Vergleich zum famosen 2:1-Auswärtssieg der Eintracht in London wechselte SGE-Coach Oliver Glasner auf zwei Positionen.
Jesper Lindström musste wegen einer Muskelverletzung passen.
Seine Offensivrolle übernahm Jens Petter Hauge.
Außerdem kehrte der im Hinspiel Gelb-Rot gesperrte Evan N'Dicka für Almamy Toure in die Startelf zurück.
Sein Gegenüber David Moyes stellte gegenüber dem Hinspiel sogar nur einmal um.
Hinten rechts ersetzte Vladimir Coufal den verletzten Ben Johnson.
Schon vor dem Spiel wurde deutlich, was die Engländer in Frankfurt erwarten wird.
Die SGE-Fans präsentierten im Stadion eine beeindruckende Choreografie und begannen im Anschluss direkt mit ihren in ganz Europa berüchtigten Fangesängen.
Der erste Schock des Abends ereignete sich für die SGE bereits in der 4. Minute.
Martin Hinteregger ging nach einem Zweikampf mit Michail Antonio zu Boden, fasste sich sofort an den Oberschenkel und zeigte an, dass er ausgewechselt werden müsse.
Nach einem letzten Versuch, doch noch weiterspielen zu können, musste der Österreicher endgültig passen und sich auswechseln lassen. Durch die Verletzung von Hinteregger dauerte es, bis Rhythmus in die Partie kam.
Die Defensiv-Staffelung der Hessen passte allerdings von Beginn an und so fand West Ham trotz mehr Ballbesitz keine Lösungen, um konstruktiv nach vorne zu spielen.
In der 17. Minute gab es dann große Aufregung: Kamada spielte einen langen Ball auf Hauge, der sich um Cresswell herumdrehte und somit frei auf West-Ham-Keeper Areola hätte zulaufen können.
Der linke Verteidiger der Hammers riss den Norweger allerdings um und verhinderte so die klare Torchance.
Schiedsrichter Jesus Gil Manzano aus Spanien zeigte Cresswell zunächst die Gelbe Karte, musste die Farbe aber nach Ansicht der Videobilder zu Recht auf Rot ändern (19.).
Den darauffolgenden Freistoß aus 20 Metern jagte Filip Kostic knapp flach neben den rechten Pfosten (20.).
Der Platzverweis wirkte in der Folge wie ein Weckruf für die Mannen vom Main, die jetzt deutlich besser in der Partie waren und ihre Überzahl sofort zu nutzen wussten.
Über die rechte Seite kombinierten sich die Adlerträger bis zur Grundlinie ansehnlich durch, von dort spielte Knauff einen klugen Pass in den Rückraum der englischen Abwehrreihe, wo Borre die Kugel nur noch überlegt ins linke untere Eck einschieben musste - 1:0 für die SGE (26.)!
Bei einem Bowen-Freistoß von der rechten Außenlinie herrschte kurz vor der Pause noch mal Chaos im Strafraum der Glasner-Elf.
N'Dicka konnte das Leder am Ende aber auf der Linie stehend aus der Gefahrenzone klären (44.).
Mit der verdienten 1:0-Führung ging es wenig später ab zum Pausentee.
Die Londoner versuchten es zu Beginn der zweiten Hälfte vermehrt mit langen Bällen auf ihren bulligen Mittelstürmer Antonio.
Doch auch dieses Mittel blieb zunächst ohne Erfolg.
Das Spiel verflachte zwischen Minute 50 bis 70 dann etwas, was man von den Eintracht-Anhängern nicht behaupten konnte.
Der Deutsche Bank Park kochte weiterhin und peitschte die Adlerträger nach vorne.
In der 73. Minute brach Antonio dann mal in den Frankfurter Strafraum durch und knallte eine harte Flanke an den Fünfmeterraum.
Kevin Trapp war allerdings wach und entschärfte die Kugel.
Im Anschluss erhitzten sich die Gemüter auf beiden Seiten immer weiter.
Gäste-Coach Moyes wurde dabei etwas zu emotional an der Seitenlinie, sah die Rote Karte und musste auf die Tribüne (78.).
West Ham United versuchte vor dem Ende der Begegnung noch mal alles, um das Ausscheiden irgendwie zu verhindern, doch die Europa-Eintracht verteidigte mit viel Herz ihr eigenes Tor und kam gelegentlich zu eigenen Konterchancen.
So blieb es letztlich beim emotionalen 1:0-Sieg der Hausherren.
Damit stehen die hessischen Mentalitätsmonster sensationell das erste Mal seit 1980 (Uefa Cup) im Finale eines europäischen Wettbewerbs und wollen in Sevilla den größtmöglichen Wurf landen.
Quelle: tag24.de
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