Gegen die Bayern stellte vor allem ein Mann alles in den Schatten - auch das Debüt von Kane. Dani Olmo traf dreimal, einmal besonders sehenswert.
Noch bis kurz vor dem Supercup gegen Leipzig bestimmte der Rekordtransfer von Kane die Schlagzeilen. Am Samstagmorgen wurde die Verpflichtung vom FC Bayern schließlich offiziell verkündet, am Abend stand der Angreifer direkt im Kader - wenn auch noch nicht in der Startelf.
In der Neuauflage des Vorjahres-Endspiels (5:3 gewann der FCB) begannen die Bayern nur mit einem Neuzugang in der Startelf - ausgerechnet Ex-Leipziger Laimer. Innenverteidiger Kim nahm wie Guerreiro auf der Bank Platz.
Bei RB schafften es zwei Neuzugänge (Openda und Simons) in die erste Elf. Der am Freitag verpflichtete Lukeba (Olympique Lyon) stand ebenso wie die weiteren Zugänge Sesko (RB Salzburg) und Fabio Carvalho (FC Liverpool) im Kader.
Weil sich Kampl beim Aufwärmen verletzte, durfte auch der aus Salzburg gekommene Seiwald beginnen.
Leipziger Vollgas-Fußball wird belohnt
Dass bei RB also einiges an neuem Personal auf dem Platz stand, merkte man nicht. Die Sachsen waren von Beginn an giftig und hatten nach einem ersten Ballverlust der Bayern eine erste Annäherung durch Openda (2.). Der zweite Versuch saß dann direkt. Nach einem Raum-Freistoß fiel Dani Olmo der Ball halblinks im Strafraum vor die Füße, der stramme Flachschuss bedeutete das 1:0 (3.).
Der Rekordmeister hatte in den ersten Minuten sichtbare Probleme mit dem Pressing der Elf von Marco Rose. Erst nach rund zehn Minuten konnten die Münchner die Partie etwas beruhigen, wirkten aber nicht immer sicher im Passspiel. Nach einem feinen Steilpass von Kimmich vergab Gnabry die erste Chance zum Ausgleich (10.), wenig später scheiterte auch Tel an Blaswich (16.) und schoss über das Tor (24.).
Leipzig zieht sich zurück - und schlägt doch zu
RB stand nun etwas tiefer, war in den entscheidenden Momenten aber weiterhin giftig und ließ dem FC vor allem in Strafraumnähe meist nicht viel Platz. Die Bayern waren so stets auf der Suche nach der Lücke. Am nächsten dran am Ausgleich war ein Leipziger. Nach einem Sané-Freistoß flipperte die Kugel durch den Strafraum, Simakan lenkte sie an den eigenen Außenpfosten ab (28.).
Offensiv machte Leipzig in dieser Phase nicht mehr viel, die Sachsen lauerte auf den passenden Moment zum Umschalten, Upamecano musste dabei mehrmals in Klärungsaktionen Kopf und Kragen riskieren.
Dass es am Ende doch mit einem 2:0 aus Leipziger Sicht in die Kabinen ging, lag an einem Geniestreich von Dani Olmo. Der Spanier nahm ein Zuspiel von Werner mit einer fließenden Bewegung an und mit, drehte sich zwischen de Ligt und Laimer hindurch und spitzelte Ulreich die Kugel durch die Beine (44.).
Kane kommt, Dani Olmo trifft drittes Mal
In der Pause reagierte Tuchel und brachte Mazraoui und Kim für die Defensive und löste die Doppelsechs (Coman für Laimer) auf. Seine Elf war sofort bemüht, mehr Druck aufzubauen und schaffte das auch. Nach einem Weitschuss von Sané (48.) dauerte es aber noch zwölf weitere Minuten, ehe Blaswich gegen Tels strammen Abschluss aus spitzem Winkel eingreifen musste (60.). Den Abpraller setzte Musiala neben den Kasten.
Der Jubel, der in der Allianz-Arena aufbrandete, weil Kane sein Debüt gab (63.), verhallte nur fünf Minuten später, weil Dani Olmo einen Handelfmeter (Mazraoui) sicher in die Maschen zum 3:0 setzte (68.).
Erster Supercup für Leipzig
Von diesem erneuten Nackenschlag erholte sich der Rekordmeister nicht mehr. Der elfmalige Supercup-Sieger mühte sich in der Offensive - mehr als zentrale Abschlüsse von Coman und Kimmich (beides 75.) und Mazraouis Kopfball ans Außennetz (82.) sprangen aber nicht mehr heraus. Kane beendete sein Debüt mit nur drei Ballkontakten.
Kurz vor dem Ende musste Ulreich gegen den durchgebrochenen Sesko gar noch das 0:4 verhindern (89.).
Damit sicherte sich RB nicht nur den ersten Titel der Saison, sondern auch zum ersten Mal den Supercup.
Quelle: Kicker.de
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