Nach einer spannenden ersten Hälfte kassierte der VfL Gummersbach bis zur 37. Minute einen 6:0-Lauf.
Diese Hypothek konnten die Oberbergischen nicht mehr aufholen, leisteten sich zu viele Fehlwürfe, um mit dem THW Kiel mithalten zu können. Am Ende stand ein 24:30 (15:16) auf der Anzeigetafel.
Lediglich 14 Spieler standen gegen den THW Kiel im Gummersbacher Aufgebot. Der VfL musste nach wie vor auf die verletzten Ellidi Vidarsson, Kentin Mahé, Tom Kiesler und Nachwuchsspieler Mykola Protsiuk verzichten. Dafür kehrte Teitur Einarsson, der im European League-Duell mit FH Hafnarfjördur sein Comeback feierte, in die Startaufstellung zurück. Die Gäste mussten wiederum wie schon bei BM Torrelavega am Dienstag auf Elias Ellefsen á Skipagøtu verzichten. Domagoj Duvnjak, der zuletzt erkältet fehlte, kehrte jedoch zu den Zebras zurück.
In der ausverkauften Schwalbe Arena startete der THW wie die Feuerwehr: Zunächst wurde Hendrik Pekeler zwei Mal freigespielt, danach nutzte Lukas Zerbe zwei Kieler Ballgewinne, um im Gegenstoß auf 4:0 zu erhöhen (4.). Lukas Blohme rüttelte seine Mannschaft mit dem ersten Gummersbacher Treffer dann jedoch wach. Tilen Kodrin und Julian Köster legten zum 3:4-Anschluss nach. Rückkehrer Duvnjak erhöhte noch einmal auf 5:3, ehe Lukas Blohme per Doppelschlag den Ausgleich erzielte (5:5, 7.).
Dominik Kuzmanovic kam in der Folge immer besser in die Partie und konnte Lukas Zerbe einen Siebenmeter wegnehmen. Doch der Rechtsaußen war im Nachwurf zum 6:5 erfolgreich. Eric Johansson und Bence Imre ließen einen Doppelschlag zum 8:5 folgen. Eine Zeitstrafe gegen Zerbe überstanden die Zebras beinahe unbeschadet. Als wenig später jedoch auch Duvnjak zwei Minuten auf der Bank Platz nehmen musste, antwortete der VfL dank zweier Kuzmanovic-Paraden zum 9:8-Anschluss.
Gummersbach bleibt dran
Dann unterliefen den Hausherren jedoch zwei Ballverluste, sodass der THW die Führung erneut auf drei Treffer hochschraubte (8:11, 17.). So buzzerte Gudjon Valur Sigurdsson zu seiner ersten Auszeit. Der VfL-Coach forderte seine Mannschaft auf, zurückzulaufen und die Bälle zu fangen. Zunächst unterlief den Oberbergischen jedoch ein weiterer Fehler, sodass Zerbe im Gegenstoß zum 8:12 erhöhte.
Dann sorgte der VfL mit einem 3:0-Lauf jedoch für den 11:12-Anschluss, sodass Filip Jicha schnell mit seiner ersten Auszeit reagierte. Dennoch traf Kristjan Horzen, der vor der Partie ebenso wie Miloš Vujovic seinen Vertrag verlängerte, zum 12:12-Ausgleich und Julian Köster krönte einen 5:0-Lauf des VfL nach einem Kieler Fehlwurf mit dem ersten Führungstreffer zum 13:12. Beim THW rückte nun Tomas Mrkva für Andreas Wolff zwischen die Pfosten.
Eine Zeitstrafe gegen Stepan Zeman nutze Eric Johannson, um dem THW per Doppelschlag die Führung zurückzuerobern (14:13). Miro Schluroff und Horzen drehten den Spielstand erneut (14:15). Mit der Pausensirene traf Eric Johansson jedoch zur 16:15-Pausenführung für die Gäste. Zuvor war Lukas Zerbe im Nachwurf gegen Kuzmanovic erfolgreich gewesen.
Kiel enteilt
Der VfL verschlief den Start in die zweite Hälfte völlig. Durch vier Fehlwürfe der Hausherren setzte der THW in den ersten sieben Minuten einen schnellen 4:0-Lauf zur 20:15-Führung. Die Gummersbacher erzielten pausenübergreifend acht Minuten lang keinen Treffer, sodass Gudjon Valur Sigurdsson früh zu seiner zweiten Auszeit griff.
"Alles ok, kein Stress jetzt. Konzentriert euch wieder. Wir fangen genauso an wie in der ersten Halbzeit, 0:4 - das geht nicht", bilanzierte der VfL-Coach. Daraufhin erzielte Miro Schluroff den ersten Gummersbacher Treffer nach dem Seitenwechsel zum 16:20 und war auch wenig später zum 17:21 erfolgreich. Doch während die Oberbergischen ihre Tore hart erarbeiten mussten, konnte Kiel immer umgehend den schnellen Gegentreffer setzen (17:23, 43.).
Gummersbach kämpft sich heran
Bis zur 50. Minute konnte Gummersbach den Vorsprung auf vier Tore verkürzen, sodass Filip Jicha die Zebras beim 20:24 zum Timeout sammelte. Nachdem Dominik Kuzmanovic einen Tempogegenstoß von Lukas Zerbe parierte, netzte Milos Vujovic vom Strich zum 21:23. Die 4.312 Zuschauer schöpften wieder Hoffnung.
Doch Lukas Blohme scheiterte im Konter an Tomas Mrkva und der THW stellte erneut auf plus Vier (25:21, 54.). Neun Sekunden später erhöhte Emil Madsen nach einem schnellen Gummersbacher Ballverlust auf 26:21, sodass Gudjon Valur Sigurdsson umgehend zur dritten Auszeit buzzerte.
Auch danach kam Gummersbach jedoch nicht an die gute Leistung der ersten Hälfte heran: Zerbe nutzte einen weiteren Ballverlust der Hausherren für seinen siebten Treffer und die Vorentscheidung zum 27:22 (55.). Schlussendlich waren neun Treffer in 30 Minuten einfach zu wenig und der VfL unterlag gegen den THW mit 24:30.
VfL Gummersbach - THW Kiel 24:30 (15:16)
VfL Gummersbach: Kuzmanovic (15/1 Paraden), Obling; Schluroff 6, Blohme 5, Vujovic 3/3, Köster 3, Horzen 3, Kodrin 2, Häseler, Einarsson, Tskhovrebadze, Pregler, Koschek, Zeman
THW Kiel: Mrkva (7 Paraden), Wolff (2 Paraden); Zerbe, Johansson 6/1, Madsen 4, Pekeler 4, Duvnjak 3, Dahmke 3, Wiencek 1, Imre 1, Landin, Överby, Pabst, Kutz, Bilyk
Zuschauer: 4.132
Schiedsrichter: Schulze / Tönnies
Siebenmeter: 3/3 ; 1/1
Strafminuten: 4/8
6:0-Lauf als Schlüssel: Kiel siegt in Gummersbach
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6:0-Lauf als Schlüssel: Kiel siegt in Gummersbach
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